Trondheim-Oslo

Trondheim - Oslo

Nach seinem wiederholten Erfolg bei Norwegens bekantestem Radmarathon, Trondheim-Oslo, hat uns Axel Fehlau freundlicherweise sein SRM Datei zusammen mit einem Rennbericht geschickt:

 

"Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen und Glückwünsche.

Die Stimmung war super und noch mehr hat mich die taktische Einstellung und Vorbereitung meiner norwegischen Mannschaft beeindruckt. Wissentlich, dass wir auf dem Papier her schwächer sind, hatten wir nur eine Chance und die haben wir auch genauso gesucht und umgesetzt. Aber mal der Reihe nach:

Es war sensationelles Wetter und man könnte Rekordfahren. Ich bin auch Rekord gefahren meinen eigene Bestzeit nochmal um 1 Minute verbessert, wobei dies hinkt, da die Strecke um 5-8km länger und die letzten 25km wesentlich langsamer und schwieriger zu fahren sind, als in den letzten 17 Jahren. Daher war klar, dass es einen neuen "Streckenrekord"  geben wird. Nur die Bestzeit von 2009 von 12h51m09s wurde unerreichbar.

Nach einer kurzen Nacht von Freitag auf Samstag bin ich um 3.30Uhr aufgestanden und zum Treffpunkt gerollt, das gemeinsame Warmfahren war bereits um 4.10Uhr und es war nötig, denn 4-5 Grad sind mit Beinlingen und langen Handschuhe als auch Winterjacke noch angenehm nur im Einteiler und Armlinge war es echt frisch die ersten 3-4 Stunden, obwohl wir vom Start weg gut Druck gemacht haben.

Den ersten Berg sind wir wie geplant in drei Gruppen hinauf gefahren, direkt hintereinander im Windschatten, erst die Bergfahrer dann die Bergabfahrer - dazu zählte ich und die restlichen 14 Mann dahinter. Dieses System haben wir nach 50-60km wiederholt und uns so langsam und sicher dem Dovrefjell genähert. Dort machten wir den einzigen Halt von 60 Sekunden, um uns zu erleichtern und neue Verpflegung aufzunehmen. Die Abfahrt nach Dombas fuhren wir wieder im bekannten Modus und waren noch 27 von 30 Fahrern. ATEA unser Konkurrent hatte bereits 6-8 Fahrer "verloren". Wir hatten zwar noch einige Sekunden Rückstand aber Zuversicht. Die wuchs in den nächsten Stunden, die wir mit leichtem Rückenwind durchs Gudbrandsdalen rassten. Die Temperaturen stiegen auf 24 Grad und die Getränke liefen nur so durch. Insgesamt habe ich 11,8 Liter Flüssigkeit aufgenommen. 100 Gramm Nüsse und einige Riegel und Gels stündlich und abwechselnd. Salztabletten und Magnesiumpulver ergänzten den Speiseplan.

Beim Kreiseln in der Führung und der hohen Geschwindigkeit kommen auch keine Unterhaltungen zu Stande, jeder war in seinem eigenen Modus und reduzierte die Kommunikation auf das Nötigste, nämlich Bescheid zu geben, dass er nun der letzte ist und der nächste ist. Insgesamt bin ich fast 12 Stunden vorne in der sogenannten Rolle gefahren und habe mich die ganze Zeit wohlgefühlt. Langweilig wird es ja eh nicht. Die Landschaft kenne ich ja schon von den letzten paar Jahren :-)

Wir holten Sekunden um Sekunden auf und hatten dann 7 Minuten Vorsprung und die Information, das ATEA nur noch mit 10-11 Leuten fuhren und wir mehr als 17-19 Leuten noch zusammen waren. Da war uns klar, damit werden wir es schaffen können. Die letzten 2h waren dann fast eine Triumphfahrt, da auch die Zuschauer uns verfolgt haben und am Strassenrand applaudierten. Im Ziel haben wir dann noch 150 Sekunden Vorsprung was in etwa 1800m ausmachen. Nicht viel aber es hat gereicht. Glücklich und erschöpft vielen wir uns im Ziel in die Arme, einige Tränen flossen durch die salzigen Gesichter......

Einen großen Dank spreche ich dem Team und der Crew aus.

Viel Spaß und Erfolg und bleibt gesund.

Gruß

Axel"

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